Bildungsangebote

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Aktuell finden Sie hier die Informationen zu unserem Fachtag

Am 5.12.2024 fand unser 1. Fachtag unter folgendem Thema statt:

Mehr Sicherheit im Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche durch Erwachsene

5. Dezember 2024 8:45 – 16:30 Uhr in der Fachhochschule Dresden (FHD)

Wenn Fachkräfte in Ihrer Arbeit mit dem Thema sexualisierte Gewalt konfrontiert sind, stellt sie das häufig vor besondere Herausforderungen: emotional und fachlich. Einem hohen Handlungsdruck steht die Angst gegenüber, etwas Falsches zu tun. Die Strategien der Täter wirken auch gegen Fachkräfte und können deren Einschätzungen und Interventionen beeinflussen.

Der Fachtag soll Fachkräfte über die Spezifik des Themas sexualisierte Gewalt als besondere Form von Kindeswohlgefährdung informieren und Schlussfolgerungen für die eigene Handlungspraxis ableiten. Die Fachexpertise wird dabei bewusst um die Perspektive von Betroffenen erweitert. Der Fachtag bietet Gelegenheit, Partner:innen im Themenfeld kennenzulernen und sich mit diesen zu vernetzen.

Ort:

Fachhochschule Dresden (FHD), Güntzstr. 1, 01069 Dresden

Kosten:

70 Euro regulär
55 Euro für Mitglieder LAG SGPI e.V. und Studierende/Auszubildende in sozialen Berufen

Zielgruppe:
Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus sind weitere Fachkräfte, die mit Kinder und Jugendlichen arbeiten herzlich willkommen.

Anmeldung:
www.sgpi-sachsen.de/ link einfügen
 

Angaben zur Barrierefreiheit:
Die Räume im Hauptgebäude (für die Workshops) sind barrierefrei.
Mit den beiden Aufzügen im Foyer können diese einfach erreicht werden.
Die Aula (Vorträge) ist mit Hilfe mit dem Rollstuhl erreichbar. Es gibt am Eingang zum Altbau und zur Aula eine kleine Türschwelle (ca. 5cm hoch).
Zu den Toiletten im Altbau müssen 2 Stufen überwunden werden.
Ein barrierefreies WC gibt es im Neubau in der 2. Etage.

Wenn Sie darüber hinaus Fragen zur Barrierefreiheit haben und Unterstützung benötigen, um am Fachtag teilnehmen zu können, kontaktieren Sie uns bitte.

Kontakt

Verbindliche Anmeldung

Wir setzen die Event-Software eveeno (https://eveeno.com/de/) zu Zwecken der Durchführung von Veranstaltungen ein, eveeno arbeitet konform mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Rechtgrundlage für die Verarbeitung Ihrer Daten ist Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO.

Die geltenden Datenschutzbestimmungen von eveeno können unter https://eveeno.com/de/privacy abgerufen werden, die Kontaktdaten unter https://eveeno.com/de/about.

Programm

Moderation: Martina de Maizière

8:45 Uhr Ankommen

9:15 Uhr Einstieg und Grußworte durch:

  • die Mitarbeiterinnen der LAG SGPI
  • Kerstin Claus, Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für sexuellen Kindesmissbrauch
  • Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt

10:00 Uhr Vortrag 1:
Hinsehen – Handeln – Schützen
Impulse zum professionellen Umgang mit sexualisierter Gewalt

Sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend kommt in fast allen Bereichen unserer Gesellschaft vor. Überall kann die Situation von Kindern und Jugendlichen ausgenutzt werden, um die eigenen sexuellen Bedürfnisse auf ihre Kosten zu befriedigen – sowohl im Privaten in der Familie als auch in Kitas, Schulen, Kirchen, im Sport oder auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs hört die Lebensgeschichten von betroffenen Menschen an, um aus ihren Erfahrungen zu lernen: Wie können pädagogische Fachkräfte besser hinsehen und handeln? Wie können Kinder und Jugendliche besser vor sexualisierter Gewalt geschützt werden? In diesem Einführungsvortrag werden die Grundlagen zu den Ursachen, Dynamiken und Folgen sexualisierter Gewalt und Impulse für die Prävention, Intervention und Aufarbeitung beleuchtet.

Referentin: Prof. Dr. Julia Gebrande, Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule Esslingen und Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs des Bundes

10:45 Uhr Pause

11:00 Uhr Vortrag 2:
Das Hilfesystem – Reflexionen aus Betroffenenperspektive

Fachkräfte unterschiedlichster Professionen und Entscheidungsträger*innen machen sich mitunter viel Mühe gute Hilfsangebote für Menschen zu planen, auf- und auszubauen, die in Kindheit und Jugend sexualisierte Gewalt erleben mussten. Doch wie sehr werden dabei die Wünsche und Bedarfe Betroffener bereits in der Planung mitgedacht oder gar Betroffene in die Planung und den Auf- und Ausbau strukturell und partizipativ eingebunden? Was braucht es aus unserer Sicht für einen gewinnbringenden gemeinsamen Arbeitsprozess, der Betroffene weder auf ihre psychischen Problemlagen reduziert noch die gesellschaftspolitische Dimension negiert.

Referentinnen: Tamara Luding und Angela Marquardt, Mitglieder im Betroffenenrat bei der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs

11:45 Uhr Podiumsgespräch

mit Prof. Dr. Julia Gebrande, Tamara Luding, Angela Marquardt und Vertreterinnen aus der LAG SGPI

12:30 Uhr Mittagessen in der Mensa und Zeit für Vernetzung

13:30 Uhr Workshops

15:30 Uhr Pause

15:45 Uhr „KaKuKo“ – Abschluss bei Kaffee, Kuchen und Konversation

16:30 Uhr Ende der Veranstaltung

Verbindliche Anmeldung

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13:30 Uhr Workshops

Workshop 1

Seit Jahren beobachten spezialisierte Fachberatungsstellen mit Unbehagen, was passiert, wenn bei Sorgerechts- und Umgangsstreitigkeiten der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs (gegen den anderen Elternteil), am gemeinsamen Kind, im Raum steht. Zu oft finden sich Mütter (in seltensten Fällen auch Väter) in einem Machtkampf wieder, bei dem sie fast ausschließlich die Verliererinnen sind. Vor allem für die beteiligten Kinder, die beschützt werden wollen, hat das gravierende Folgen, die bis heute nur unzulänglich erforscht sind.
Der Fürsorglichkeit dieser Mütter und der Angst, das Kind könnte beim anderen Elternteil sexualisierte Gewalt erfahren, wird kein Glauben geschenkt. Bindungsintoleranz, Eltern-Kind-Entfremdung, Münchhausen by Proxy – in diesem Zusammenhang unzureichend fundierte und zum Teil widerlegbare ‚Störungen‘ werden Ihnen in Erziehungsgutachten zur Last gelegt, was viel zu oft zur ‚Umplatzierung‘ des Kindes führt – auch gegen dessen ausdrücklichen Willen.
Lange hat die Fachöffentlichkeit dazu geschwiegen. Doch Stimmen werden laut(er). Inzwischen gibt es kritische Fachbücher (Asha Hedayati: ‚Die stille Gewalt’/ Sonja Howard und Jessica Reitzig: ‚Im Zweifel gegen das Kind‘), welche das Phänomen näher beleuchten.
In diesem Workshop soll Zeit sein, sich sensibel mit dem Thema auseinanderzusetzen, Haltungen zu entwickeln oder zu hinterfragen.

Workshop-Leitung:

  • Mandy Erdmann, Dipl. Sozialpädagogin (FH), Psychosoziale Prozessbegleiterin, Traumafachberaterin; Beratungs- und Informationsstelle WILDWASSER Chemnitz, Erzgebirge und Umland e.V., Verein gegen sexualisierte Gewalt
  • Carola Wilcke, Verfahrensbeiständin und Gründerin und Leiterin der Selbsthilfegruppe “Löwenmamas” vom Verein MIA (Mütterinitiative für Alleinerziehende)

Workshop 2

Anhand von entwicklungspsychologischen Erkenntnissen und Wissen zum traumasensiblem Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen möchten wir gemeinsam mit Ihnen über Möglichkeiten des Opfer- und Kinderschutzes ins Gespräch kommen. In diesem Sinne stehen im Workshop kindliche Zeug:innen im Strafverfahren im Mittelpunkt. Wir möchten einen Einblick geben, welche Herausforderungen ihnen begegnen. Welche Mythen es zum Strafverfahren gibt, die zu Lasten von verletzten Kindern gehen. Weiter möchten wir den Begriff kindgerechter Justiz erklären und welche Chancen und Möglichkeiten diese Formen des Schutzes von Kindern im Strafverfahren bieten. Daneben stellen wir die Psychosoziale Prozessbegleitung und den Simultaner Mehrperspektiven Ansatz vor, beides mögliche Bausteine um Belastungen für kindliche Verletzte und potentielle Zeug:innen im Strafverfahren zu reduzieren und Kinderschutz aktiv zu leben.

Workshop-Leitung:

  • Jana Schwarz, Dipl. Sozialpädagogin FH, Traumafachberaterin nach DeGPT, Onlineberaterin; Opferhilfe Sachsen e.V., Beratungsstelle Chemnitz
  • Anke Olscher, Sozialpädagogin FH, Psychosoziale Prozessbegleiterin, Opferhilfe Sachsen e.V., Beratungsstelle Chemnitz

Workshop 3

Spezialisierte Fachberatung zu sexualisierter Gewalt im ländlichen Raum zu initiieren und nachhaltig zu etablieren, kann eine große Herausforderung für Träger und Mitarbeitende darstellen, die den Aufbau eines solchen Angebotes anstreben. Wie also lässt sich das Thema „Sexualisierte Gewalt“ im ländlichen Raum aus dem Dunkel ins Licht holen? Welche Unterstützung benötigen und finden betroffene Kinder und Jugendliche, deren Angehörige und (pädagogische) Fachkräfte in ländlichen Regionen? Wie prägen die spezifischen Bedingungen in ländlichen Regionen die Dynamik und Versorgung bei sexualisierter Gewalt? Welche Stolpersteine können den Weg im und ins Hilfesystem erschweren? Was macht spezialisierte Fachberatung zu sexualisierter Gewalt im ländlichen Raum so besonders? Und welche Vorteile bietet der ländliche Raum?
Der Workshop „Das gibt es bei uns nicht“ lädt zur Bearbeitung dieser Fragen ein, soll weitere Anregungen für bereits bestehende Projekte geben und zum Ausbau einer flächendeckenden Versorgung Sachsens mit spezialisierter Fachberatung ermutigen.

Workshop-Leitung:

  • Ina Bannert, Sozialpädagogin (M.A.), Systemische Familientherapeutin (DGsF), Prozessbegleiterin zur Erstellung von Schutzkonzepten (DKSB); Mitarbeiterin im Projekt „WILDWASSER vor Ort im Erzgebirgskreis“ des WILDWASSER Chemnitz, Erzgebirge und Umland e.V.
  • Christiane Hentschker-Bringt, Dipl. Sozialpädagogin (FH), System-, Paar- und Familientherapeutin (DGSF), insoweit erfahrene Fachkraft mit Spezialisierung auf sexualisierte Gewalt; geschäftsführende Bildungsreferentin LAG SGPI e.V.

Workshop 4

Gute Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche funktioniert nur, wenn wir die Strategien übergriffiger Personen kennen.
In diesem Workshop werden wir:

  • Täter(:innen)strategien näher betrachten,
  • deren Wirkung auf uns als Helfer:innen und auf unsere Zielgruppen analysieren,
  • geeignete Präventionsstrategien aufzeigen, die das gezielte Vorgehen von Täter(:innen) erschweren können sowie
  • Tipps zur Umsetzung in der praktischen Arbeit geben.

Workshop-Leitung:

  • Clara Zimmermann, Dipl.-Soz.päd. (FH), WenDo-Trainerin, systemische Fachkraft in der Kinder- und Jugendhilfe, Systemische Beraterin (DGsP), insoweit erfahrene Fachkraft (Kinderschutz); Beratungs- und Informationsstelle WILDWASSER Chemnitz, Erzgebirge und Umland e.V., Verein gegen sexualisierte Gewalt
  • Katja Winter, Dipl. Verwaltungswirtin FH; LANDESKRIMINALAMT SACHSEN, Zentralstelle für polizeiliche Prävention

Workshop 5

Fachkräfte treffen in unterschiedlichsten Kontexten und mit unterschiedlichen Aufträgen auf betroffene Kinder und Jugendliche. Sie werden i.d.R. mit einer Vermutung oder einer Offenbarung konfrontiert. Damit geht häufig die Frage einher: „Wie spreche ich das Kind an? Welche Fragen darf/sollte/ muss ich dem Jugendlichen stellen? Bin ich bereit zu hören, was die Betroffene mir berichtet? Was tue ich, wenn der Betroffene nicht spricht?
Im Workshop liegt der Fokus auf einem traumasensiblen Vorgehen im Kontakt mit den Betroffenen. Unter Berücksichtigung von inter- und intraindividuellen Ressourcen der Betroffene sowie der Art, Häufigkeit und Kontext der sexualisierten Gewalt haben sich verschiedene Vorgehensweisen bewährt. Die Referentinnen berichten dazu aus ihrer Praxis und laden zu einem Austausch ein.

Workshop-Leitung:

  • Jacky Paul, M.A. Pädagogik, Soziologie, Philosophie; approbierte Kinder- und Jugendpsychotherapeutin; seit 2015 bei WILDWASSER mit Schwerpunkt Prävention und psychosoziale Beratung von Kindern und Jugendlichen, seit Juli 2024 im Projekt CAT-KJ: Traumafokussierte psychologische Prävention- und Frühintervention nach erlebter sexualisierter Gewalt für Chemnitzer Kinder- und Jugendliche
  • Diana Mehmel, Dipl. Heilpädagogin (FH), Systemische Familientherapeutin (SG), Traumapädagogin und Traumafachberaterin (DeGPT); Trude e.V. Verein gegen sexualisierte Gewalt und für sexuelle Selbstbestimmung, Niesky

Workshop 6

Wenn Eltern mit dem Verdacht oder der Gewissheit konfrontiert sind, dass das eigene Kind von sexualisierter Gewalt betroffen ist, befinden sie sich in einer emotionalen Ausnahmesituation und erleben nicht selten ambivalente Gefühle zwischen Abwehr, Übererregung und Überforderung. Gleichzeitig sind sie als Eltern gefordert, ihr Kind zu schützen, bestmöglich aufzufangen und zu unterstützen.
Ziel des Workshops ist es, Fachkräften Wissen und Handwerkszeug an die Hand zu geben, welches sie für die Arbeit mit Eltern und Bezugspersonen von betroffenen Kindern benötigen, um diese in ihrer Rolle als Unterstützungspersonen ihrer Kinder zu stärken: Wie gehen wir mit einem Verdacht auf sexualisierte Gewalt in der Familie um? Was sind die ersten Schritte? Wie spreche ich mit dem Kind? Was darf ich sagen? Was sollte ich lieber nicht tun? Braucht unser Kind eine Therapie? Wie gehe ich persönlich mit der Situation um?

Diese und weitere Fragen werden im Workshop beantwortet.

Workshop-Leitung:

  • Linda Freiberga-Ludewig, Dipl. Sozialpädagogin in einer Erziehungsberatungsstelle, Expertise zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, Emotionsfokussierte Paartherapeutin, systemische Familientherapeutin und Beraterin

Verbindliche Anmeldung

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Rechtgrundlage für die Verarbeitung Ihrer Daten ist Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO.

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Die LAG SGPI bietet selbst keine direkte Beratung für Betroffene und ihre Angehörigen an. Hier finden Sie qualifizierte Fachkräfte, die Ihnen persönlich oder anonym helfen.

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